Glück ist mehr als ein Gefühl – warum positive Emotionen allein nicht reichen
Immer wieder liest man, dass Glück „nicht trainierbar“ sei – oder zumindest kaum. Tatsächlich gehen viele Wissenschaftler davon aus, dass unser Glücksempfinden zu rund 50 % genetisch veranlagt ist. Weitere 10–15 % lassen sich durch äussere Umstände beeinflussen, zum Beispiel durch Einkommen, Wohnort oder beruflichen Erfolg.
Bleiben etwa 35–40 %, die wir selbst gestalten können – durch unsere Einstellungen, unser Verhalten und unseren Fokus im Alltag. Und genau hier setzt die Positive Psychologie an.
Glück ist mehrdimensional
Martin Seligman, Begründer der Positiven Psychologie, betont, dass positive Emotionen zwar wichtig sind, aber nicht ausreichen, um dauerhaftes Wohlbefinden – oder wie er es nennt: Flourishing – zu erreichen.
Glück ist nicht nur Freude oder gute Laune. Wer sich ausschliesslich auf positive Gefühle konzentriert, übersieht andere wesentliche Aspekte, die unser Leben als erfüllt, sinnvoll und stabil erlebbar machen.
Deshalb umfasst das PERMA-Modell fünf gleichwertige und voneinander unabhängige Elemente:
- Positive Emotionen
- Engagement (Flow-Erleben)
- Relationships (wertschätzende Beziehungen)
- Meaning (Sinnerleben)
- Accomplishment (Ziele, Erfolg, Kompetenz)
Alle fünf Elemente tragen auf ihre Weise zum Wohlbefinden bei – und es lohnt sich, nicht nur an den Emotionen „zu drehen“, sondern ganzheitlich zu denken und zu handeln.
Was schafft echtes Glücksempfinden?
Seligman beschreibt, dass echtes Glücksempfinden entsteht, wenn wir uns entfalten können, einen positiven Einfluss auf andere haben, ein lohnenswertes Leben führen und eine tief empfundene Zufriedenheit erleben.
Fazit
Freude entsteht nicht nur durch angenehme Erlebnisse, sondern auch durch Sinn, Wirkung und Verbindung. Glück ist also weniger eine Stimmung – und mehr ein innerer Zustand, der auf vielen Ebenen genährt wird.